Alles Lob gebührt Allah, Herrn der Welten, Dem in Seiner ehrwürdigen Schrift sagt:
“ Wahrlich, diejenigen, die sagen: „“Unser Herr ist Allah““, und die sich dann aufrichtig verhalten – zu ihnen steigen die Engel nieder (und sprechen): „“Fürchtet euch nicht und seid nicht traurig, und erfreut euch des Paradieses, das euch verheißen wurde. .“ (Sure 41:30).
Ich bezeuge, dass es keinen Gott da außer Allah ohne Teilhaber gibt, und ich bezeuge, dass unser Prophet Muhammad Sein anbetend Diener und Gesandter ist.
Und nun zum Thema:
Während die Freude auf die Zeit des Haddsch und dessen rituelle Handlungen, die Allâh der Gepriesene und Erhabene zur Läuterung Seiner anbetend Dienenden und als Barmherzigkeit für sie vorgeschrieben hat, die islâmische Welt überflutet, wird über religiöse, spirituelle, wissenschaftliche, erzieherische und kämpferische Aspekte geredet und geschrieben; und aus der Schule des Haddsch werden viele Ideen und Lehren gezogen.
Im Islâm gibt es nämlich keine religiöse Grundlage, keine Vorgehensweise oder keine Tat, der keine großartige Weisheit zu Grunde liegt, die Allâh der Freigebige und Gönnende geordnet und von denen Er einige gelehrten Menschen gezeigt hat, damit sie dadurch über die Großartigkeit und Allmacht des Herrschers und dessen Barmherzigkeit nachdenken können.
Zahlreiche Lehren
Über diese erzieherischen Aspekte, über die viel geredet wurde, ohne dass man sie gründlich und umfassend beschreiben oder analysieren konnte, schreibt Herr Fahd Al-Dschuhanî: „Wir werden einige Lektionen und Lehren behandeln, die wir aus der Schule des Haddsch lernen.
Unser Ziel ist es nicht, diese Lehren gründlich und umfassend zu erwähnen, vielmehr handelt es sich um Hinweise und Lichtpunkte, die den Geist und die Großartigkeit des Islâm zeigen.“
Einheit und Verbundenheit
Diese Begriffe sind für die Aufwärtsentwicklung der Umma von großer Bedeutung, und sie sind in den rituellen Handlungen des Haddsch sehr deutlich, denn die Muslime kommen aus allen Teilen der Welt zum Haddsch. Sie haben verschiedene Nationalitäten, Hautfarben, Sprachen und Namen, aber trotzdem haben sie sich beim Haddsch zeitlich und örtlich, äußerlich und innerlich vereint. Sie haben sich auch innerlich so vereint, dass irgendein Haddschi, wenn du ihn fragst, warum er den Haddsch unternehme, antworten würde, dass er aus Gehorsam gegenüber Allâh dem Hocherhabenen und in der Hoffnung auf Seine Vergebung und Barmherzigkeit gekommen ist.
Allâh der Erhabene sagt „Hierauf strömt weiter, woher die (anderen) Menschen weiterströmen …“ (Sûra 2:199), damit die Handlungen des Haddsch einheitlich werden. Die Symbole der Einheit der Haddschis bei den rituellen Handlungen sind sehr deutlich, so dass man sie nicht ausführlich zu erklären braucht. Hätte der Haddsch nur diesen Vorteil und nur diese Lehre gehabt, die wir ziehen und mit in unsere Heimatländer nehmen, dann
wäre es bei Allâh ausreichend und es hätte einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der Umma gehabt.
Zeitmanagement und Einhaltung der Termine
Dies ist eine weitere Lektion des Haddsch, denn die enge Verbindung zwischen Haddsch und Zeit beweist die Bedeutung der Zeit und deren hohen Wert. Das wird deutlich durch die genaue zeitliche Bestimmung für jede rituelle Handlung des Haddsch wie das Verweilen auf der Arafa-Ebene, der Übernachtung in Muzdalifa, dem Verlassen von Muzdalifa nach Minâ, der Bewerfung der Aqaba-Steinsäule und die zeitliche Bestimmung für das Bewerfen der anderen Steinsäulen nach dem Mittag; und auch der Haddsch selbst hat seine bestimmte Zeit im Jahr und wird weder vor dieser Zeit noch nach ihr angenommen. Dies und vieles mehr weist uns auf die Bedeutung der Zeit hin. Zeit ist Leben, sie ist das Kapital des Muslim, das er davor bewahren soll, in nutz- und fruchtlosen Sachen verschwendet zu werden, die weder religiöse noch weltliche Interessen enthalten, geschweige denn, dass er diese Zeit mit etwas verbringt, was Allâh der Hocherhabene verboten hat.
Erleichterung und keine Erschwernis
Leichtigkeit, Einfachheit und Erleichterung gehören zu den Eigenschaften des Islâm, die sich im Haddsch sehr klar zeigen. In einem von Al-Buchârî und Muslim überlieferten Hadîth sagt Abdullâh ibn Amr ibn Al-Âs , als der Prophet beim Abschiedshaddsch in Minâ die Fragen der Menschen beantwortete: „Immer wenn der Prophet nach etwas gefragt wurde, das früher oder später getan wurde, sagte er: »Tue es, es gibt nichts dagegen einzuwenden!«“ Und auch die Sondererlaubnisse für diejenigen, die dafür eigene Entschuldigungsgründe haben, wie der Prophet zum Beispiel Al-Abbâs ibn Abdulmuttalib es erlaubte, wegen seiner Tränkungstätigkeit die Nächte von Minâ in Makka zu verbringen; und auch die Erlaubnis für die Schwachen wie die Kinder und die Frauen, dass sie Muzdalifa schon in der Nacht verlassen und die Aqaba-Steinsäule früher bewerfen können. Es gibt noch weitere Beispiele für die Erleichterung und den Verzicht auf die Erschwernis beim Haddsch.
Dazu gehört auch, dass man bei vielen Handlungen mehrere Wahlmöglichkeiten hat, was ebenfalls eine große Erleichterung bedeutet: Man hat zum Beispiel beim Haddsch die Wahl zwischen Tamattu-, Qirân- und Ifrâd-Haddsch (verschiedene Verbindungsmöglichkeiten von Haddsch und Umra [Pilgerfahrt mit geringeren Riten
als Haddsch] mit entsprechendem Ihrâm); man hat ferner die Wahl, sich die Haare zu kürzen oder zu rasieren; man hat weiterhin die Wahl, sich zu beeilen oder bis zum Ende der Haddsch-Handlungen abzuwarten.
Das ist zweifellos eine großartige Lektion für jeden Aufrufenden zu Allâh, für jeden Erzieher, Lehrer und für jeden Muslim, dass sie sich für die Leichtigkeit und Erleichterung und nicht für Erschwernis und Bedrängnis der Menschen entscheiden, und zwar gemäß den Worten des Propheten : „Macht es leicht und erschwert es nicht; bringt frohe Kunde und schreckt nicht ab!“ Überliefert von Al-Buchârî.
Die eigene Erziehung, die Selbstkontrolle und die Einhaltung der demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh
Wenn man sich den Haddsch betrachtet, wird man diese präzise Ordnung, die Disziplin und den Ernst der Haddschis sehr klar bemerken. Denn vom Beginn bis zum Ende der gesegneten Reise des Haddsch finden wir klare zeitliche und örtliche Grenzen: Die örtlichen Grenzen sind die festgelegten Mîqât (Orte, an denen man in den Ihrâm-Zustand eintritt), die die Haddschis von außerhalb Makkas nicht überschreiten dürfen; dazu gehören ebenfalls die Orte des Umschreitens der Ka‘ba und des Sa‘î (Lauf zwischen den Hügeln Safâ und Marwa)
und Ähnliches. Die zeitlichen Grenzen stellen sich in den rituellen Handlungen dar, die an eine bestimmte Zeit gebunden sind, wie das Verweilen auf der Arafa-Ebene, deren Verlassen, die Übernachtung in Muzdalifa, die Bewerfung der Steinsäulen und Anderes mehr. Zur deutlichen Disziplin im Haddsch gehört, dass alle Haddschis eine bestimmte einheitliche Kleidung tragen und die Verbote vermeiden müssen, die den Ihrâm-Zustand verletzen.
All diese Grenzen stammen von Allâh dem Hocherhabenen: „… Dies sind Allâhs Grenzen, so übertretet sie nicht! Wer aber Allâhs Grenzen übertritt, diejenigen sind die Ungerechten.“ (Sûra 2:229), und Allâh der Erhabene sagt ferner: „… Dies sind Allâhs Grenzen. Wer aber Allâhs Grenzen übertritt, der fügt sich ja selbst Unrecht zu…“ (Sûra 65:1).
Al-Buchârî gab einem Kapitel im Buch über den Haddsch den Titel: „Kapitel über die Anweisung des Propheten beim Strömen (beim Verlassen der Arafa-Ebene), Ruhe zu bewahren und über seinen Wink mit der Gerte“. In diesem Kapitel steht Folgendes: „Als der Prophet sich am Tag von Arafa in Bewegung setzte, hörte er hinter sich laute Stimmen, das Schlagen und Antreiben der Kamele, da zeigte er mit seiner Gerte zu ihnen und sagte: »O ihr Menschen, bewahrt die Ruhe, denn Rechtschaffenheit ist nicht durch Eile zu erlangen!«“
Betrachte diese großartigen Prinzipien, zu denen der Muslim im Haddsch erzogen wird, wie der Liebe zur Ordnung, Disziplin und zum Ernst; und so kehren die Muslime mit diesen wertvollen erzieherischen Prinzipien zu ihren Familien zurück!
Ordnung, Disziplin und Ernst
All diese Bedeutungen sehen wir sich in den rituellen Handlungen des Haddsch widerspiegeln. Allâh der Erhabene ordnet sogar im Zuge der Qurân-Verse über den Haddsch die Gottesfurcht an und sagt: „… Und versorgt euch mit Reisevorrat, doch der beste Vorrat ist die Gottesfurcht. Und fürchtet Mich, o die ihr Verstand besitzt!“ (Sûra 2:197). Dies bewegt den muslimischen Haddschi dazu, gegenüber Allâh dem Mächtigen Selbstkontrolle zu üben, denn Allâh weiß um alles, was man tut, und Allâh der Hocherhabene verbietet ihm, während des Haddsch Geschlechtsverkehr auszuüben, Missetaten zu begehen und Streit zu führen, um ihn zu erziehen und sein Verhalten zu disziplinieren. Dazu sagt Allâh der Erhabene: „Die (Zeit der) Pilgerfahrt (sind) bekannte Monate. Wer in ihnen die (Durchführung der) Pilgerfahrt beschlossen hat, der darf keinen Beischlaf ausüben, keinen Frevel begehen und nicht Streit führen während der Pilgerfahrt. Und was ihr an Gutem tut, Allâh weiß es…“ (Sûra 2:197). Vom Beginn des Haddsch
an fürchtet der Muslim Allâh den Erhabenen, und so gilt seine Absicht einzig und allein Allâh, sein Haddsch, seine Liebe, Hoffnung, Furcht, Ehrfurcht, Bittgebete und Anflehungen gelten nur Allâh dem Erhabenen. Sobald er die Ihrâm-Kleidung trägt, übt er Selbstkontrolle und erinnert sich daran, dass Allâh ihn sieht und über seine Taten Bescheid weiß, und so hält er sich von den Verboten des Ihrâm-Zustandes fern; und wenn er einen Fehler begeht, dann sühnt er ihn, wie Allâh es vorgeschrieben hat. Wenn beim Umschreiten der Ka’ba etwas im Gedränge von diesen Tausenden Männern und Frauen passiert, dann hält er seine Blicke zurück, sodass er nichts Verbotenes erblickt; er hält sich vom Verbotenen zurück und wahrt sein Herz, sein Gehör, seine Augen und seine Zunge vor dem Verbotenen während des Haddsch, damit er seine rituellen Handlungen in der Hoffnung auf die Annahme seiner Anbetungshandlungen hütet. Und dies gilt ebenso für alle weiteren rituellen Handlungen des Haddsch.
Es ist allen klar, dass all dies die Seele erzieht, läutert und reinigt. Bei Allâh, das ist eine großartige und erhabene Lektion, falls der Haddschi sich diese Lektion betrachtet, sie lernt und in seinem Leben anwendet!
Die Verbundenheit, das gegenseitige Kennenlernen und die Solidarität unter den Muslimen
Wie schön wird der Haddsch, wenn du einen muslimischen Bruder aus einem anderen Teil der Welt kennen lernst, seine Zustände erkennst, ihn liebst und er dich liebt; wenn ihr beide euren Geschwistern helft und für einander sorgt, ohne dass irgendetwas wie Verwandtschaft, Heimat, Vaterlandsliebe oder Geld euch verbindet; nur der Islâm verbindet euch. Hier in der Zeit des Haddsch erlebt man die schönsten und großartigsten Beispiele der Brüderlichkeit, und wir Muslime werden wirklich so, wie der auserwählte Prophet von uns berichtete: „Ein Gläubiger ist dem anderen Gläubigen wie das Mauerwerk; ein Teil davon hält den anderen Teil fest.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
Und lass uns, mein lieber Bruder, über folgenden Hadîth im Sahîh-Werk von Muslim nachdenken, in dem Ibn Abbâs berichtete, dass der Prophet eine Schar reisender Menschen in Ar-Rauhâ traf und sie fragte: „Wer seid ihr?“ Sie antworteten: „Wir sind die Muslime. Und wer bist du?“ Er antwortete: „Ich bin der Gesandte Allâhs.“ Da hob eine Frau von ihnen ein kleines Kind hoch und fragte: „Gibt es für dieses Haddsch?“ Er antwortete: „Ja, und dafür wirst du belohnt.“
Der Haddsch erzieht also zur Verbundenheit, zum gegenseitigen Kennenlernen, zur Freundlichkeit und zur Annäherung unter den Muslimen, denn es gibt zwischen 11
uns keinen Unterschied außer durch die Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh. Allâh der Erhabene sagt in der Sûra vom Haddsch: „damit sie (allerlei) Nutzen für sich erfahren und den Namen Allâhs an wohlbekannten Tagen über den aussprechen, womit Er sie an den Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat. – Esst (selbst) davon und gebt dem Elenden, dem Armen zu essen“ (Sûra 22:28), und Er sagt ferner: „dann esst davon und gebt dem bescheidenen und dem fordernden (Armen) zu essen“ (Sûra 22:36).
Allâh weiß wahrhaftig über Seine anbetend Dienenden Bescheid und Er erzieht sie dazu, dass sie sich gegenseitig helfen und für einander sorgen, dass der Reiche von ihnen den Armen speist und der Starke von ihnen dem Schwachen hilft. Dadurch werden wichtige Prinzipien wie die gegenseitige Solidarität und Zusammenarbeit verankert.
Und Allah weiß es am besten
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